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Der Solnhofener Plattenkalk ist ein biologisches Produkt, entstanden vor etwa 150 Millionen Jahren aus mikroskopisch kleinen, pflanzlichen Überresten auf dem Meeresboden von tropischen Lagunen des Urmittelmeeres. Heute bildet dieser Meeresboden, der Schicht für Schicht abgetragen wird, die "Solnhofener Welt in Stein".
Der Begriff des Plattenkalkes stammt aus der Natursteinindustrie. Die Steinbrecher bezeichneten früher sehr dünne Platten als "Schiefer", etwas dickere als "Platten" und solche mit Stärken bis zu dreißig Zentimeter als "Bänke".
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Im Zuge der Nutzung des hochwertigen, feinen und reinen Jurakalksteins als Druckplatte für die Lithographie setze sich weltweit der Name "Lithographischer Schiefer von Solnhofen" durch. Jedoch handelt es nicht um einen metamorphen Schiefer, sondern um einen Kalkstein, ein reines Sedimentgestein.
Der Steinabbau ist über zwölf Monate im Jahr in Betrieb. Während der Sommerperiode werden die Platten im Freien gebrochen. Im Winter ziehen sich die Hackstockmeister und Steinbrecher in ihre sogenannten "Winterdächer" zurück. Schon die Römer bauten Solnhofener Platten ab, um ihre Bäder damit auszukleiden. |